
Die Trave-Woche ist erst morgen zu Ende. Entsprechend gibt es Trubel und Betrieb auch schon am frühen Morgen. Ein alter Holzsegler setzt sich hinter uns mit grossem Getute in Bewegung und überholt uns schliesslich.
Dann ausserhalb des Fahrwassers: "So Yvonne, jetzt stell Tiny mal in den Wind" (Diesmal beschwert sie sich nicht, dass ich meine Kommandos ohne "Bitte, liebes Herzilein" <smile> gebe. Sie luvt also an, sodass der Bug in Windrichtung zeigt und ich turne nach vorn zum Mast um das Gross(segel) zu setzen (hochzuziehen). Das chaibe Ding will aber nicht. Nach mehreren Versuchen (immer auf halber Höhe geht es plötzlich ganz schwer) sehe ich, dass das Grossfall (an dem man das Segel im Mast hoch zieht) eine Leine des Lazybag (Fangtasche, in die das Segel fällt, wenn man es wieder herunterholt) mit hochzieht. Also kleine Gleichgewichtsaufgabe: Auf schwankendem Boot das Grossfall (wehe es rutscht mir aus der Hand, dann müsste ich es im günstigsten Fall wieder einfangen, im schlechtesten Fall müsste der Mast gelegt werden) um die Leinen des Lazybag fädeln.
Glücklicherweise verschlechtert sich das Wetter rapide, sodass ein Festzelt mit üblicher Verstärkeranlage wieder abgebaut werden musste. So sitzen wir nun in unser Tiny und lauschen den von der Kreatur längst ersehnten Regentropfen, die anfangs prasseln, schliesslich nur noch tippeln und jetzt schon fast verstohlen einzeln aufsetzen - und geniessen unser Innenleben: Müde aber glücklich.