Samstag, 14. Juli 2018

Lübbeke


Landgänge (YH)

Abends, wenn das Schiff ruhig vertäut im Hafen liegt und die Sonne sich neigt (es ist 22.30 Uhr und noch kann ich Zeitung lesen draussen) machen wir jeweils einen ausgiebigen Landgang. Die mehrheitlich sitzend verbrachten Tage wollen mit Bewegung abgerundet werden. Ich brauche auch das Schreiten auf dem Boden, das Stehen-Bleiben am Wegrand, um ruhig zu werden, anzukommen. Heute auf dem Abendgang haben wir viele Rehkitze gesehen, die auf einem abgemähten Kornfeld Nachlese halten. Auch Hasen hoppeln durch die Gegend. Einen Fischer am Kanal konnten wir nun endlich fragen, was er denn fange. "Nichts", war die Antwort, "untermässige Rotfedern, das sei alles." Wahrscheinlich ist diese Antwort ziemlich repräsentativ.
Wir verbringen also bereits zwei Wochen auf den 15 qm - und es geht gut. Wir sind ein sehr friedliches Pärchen. AH sitzt netterweise mehrheitlich an der Pinne. Und wenn der Generator läuft, können wir eh nicht gross reden, er ist zu laut. Wenn wir aber mit Batterie fahren ist es wunderbar still. Beinahe wie auf einem Ruderboot gleiten wir dahin, dann geniessen wir die Stille. Jeder darf und kann seinen Gedanken nachhängen. Ich habe begonnenen zu lesen ("Löwen wecken") und lustvoll Piccolo zu spielen, dazwischen versorge ich uns mit Nahrung oder schaue auch einfach mal die vorbeiziehende Landschaft an.




Lübbeke

Ein Nest an der Porta Westphalica: Dem Hause wohlbekannt, wie es in Kleist's "Zerbrochener Krug" heist. Hier hat einst Bernd mit seiner schönen Schwester gewohnt - sie hat dem Vernehmen nach heute 5 Kinder in Bremen - und ich habe (während meines Studiums in Göttingen) beide vornehmlich ihretwegen besucht, aber Bernd rief mich als, sie endlich ein wenig zutraulich wurde, zu sich in Wohnzimmer....




Vorher hat er schon Ise in einer lauen Nacht bei mir - ich habe damals in einem Dorf bei Göttingen gewohnt - seiner Ahnung folgend (er hat nicht gewusst, wo ich wohne) abgeholt: Er hat nur "Ise!" gerufen (wir hatten das Fenster offen): "Andreas, da draussen ist Bernd - ich muss gehen." sagte sie, obwohl sie eigentlich bleiben wollte. Ja, Hellsichtigkeit kann auch beschwerlich werden. (Aber warum müssen wir auch ausgerechnet in Lübbeke  anlegen?)



Aber dort schnuppert immerhin eine 50" Yacht an Tinys Mast.


Freitag, 13. Juli 2018

Recke

Recke - schon mal gehört? (Wir auch nicht)

Richtig deutsche Pampa mit original Landbevölkerung : nicht ganz jung, ziemlich gewichtig und echte Schrot und Korn Gesichter. Was das ist? Weiss ich eigentlich auch nicht - eben richtig westfälisch, deutsch.

Ja, was soll ich schreiben? Der erste richtig normale Tag: Kanal, Kanal und nichts als Kanal - öhm, doch eine Abbiegung: Vom Dortmund-Ems-Kanal in den Mittelland-Kanal, der uns nun 200km an der Nase herum führen wird....

Also erzähle ich mal über die Auftaktigkeit der Tauben, die zwar auch in der Schweiz zu hören sind, aber die deutschen Täuberiche scheinen mir aufdringlicher. Schon mal gemerkt? Die rufen auftaktig:
duuh-duuh:did-duuh-duuh:did
(die ":" sind Wiederholungzeichen) was aber auf die Dauer trotzdem nervt.


Oder soll ich ein wenig Physik erzählen? Der Autopilot fährt unter den Brücken solche Schlangenlinien (bis zu 45° daneben), dass ich ihn auf Yvonnes Bitte schliesslich abgestellt habe. Nun hatte ich genug Zeit zum Nachdenken. Wie kommt das? Dann habe ich eine Idee gehabt: Ich beobachte den Kompass - und siehe, auch er dreht sich unter den Brücken. Alles klar? Die Brücken sind aus Stahl, der ist zwar nicht so magnetisierbar, wie Weicheisen, aber immerhin, im Laufe der Jahre magnetisiert das Erdmagnetfeld auch die Stahlbrücken. Damit lenken sie auch den Fluxgate-Kompass des Autopiloten aus. Der fährt also immer so, dass er die gleiche Kompassrichtung einhalten will. Wenn die verdreht wird, dann dreht er natürlich mit.


Jedenfalls haben wir herrliches norddeutsches Wetter (Cumuluswolken) und tuckern mit knapp 5 kn (ca. 8 Km/h) durch die Landschaft. (Die Radfahrer sind schneller!)

Als wir abends (18:00) im Häfchen von Recke ankommen, ist der (oder wegen des Diminutivs: das) ziemlich voll, und wir schleichen uns zu einem der hinteren Plätze im seichten Wasser: Gaaanz vorsichtig. Schliesslich finden wir noch einen, der aber offenbar der Fahrschule gehört, die dann auch bald kommt. Aber der Hafenmeister schickt diese netter Weise in noch flacheres Wasser, was den Fahrschüler so fordert, dass die Fahrleherin lieber gleich selbst anlegt.
So, nun ist genug geschwafelt....

Donnerstag, 12. Juli 2018

Münster

Heiner (von YH)



Heute Vormittag, gemütliches Aufräumen und Haushalten, da kommt Andreas hastig und wie üblich in norddeutschem Kommandoton: "komm, mach schnell, da fährt uns einer." - "Was, wie?" "Ja zur Tankstelle, er fährt uns auch noch zum Einkaufen, ein ganz netter Typ." Nicht dass ich diesen Einkaufsbummel unbedingt gebraucht hätte, aber das Motto der Reise heisst ja, sich einlassen, Dinge geschehen lassen. Also sind wir mit Heinz (alle sagen ihm hier Heini) zur Tankstelle und zu Lidl gefahren. Dabei haben wir so allerhand über Heiner erfahren und ein Bild der Motorbootfahrer bekommen. Hier auf den Kanälen ist das Fahrtenmotorboot das Gefährt der Wahl und es gibt durchaus Ähnlichkeiten zu den Mobilhomefahrern. Gemütliche und sehr freundliche Leute. Wir danken Heiner von der "free Willy" hier nochmals herzlich für die Fahrt und die vielen Insiderinfos. Demnächst legen wir im Stadthafen Münster an (Tipp von ihm).






Noch immer staune ich. Nicht ein stolzes Staunen, mehr ein Wundern: da gleiten wir nun tatsächlich seit Tagen mit unserer Tiny durchs Wasser. Hier auf den Kanälen, ohne Strömung und Welle, ist es tatsächlich ein Gleiten. Wenn nicht der Generator tuckern würde, wäre das eine sehr stille Sache, still und elegant und archaisch. Ab und zu sehen wir Kanufahrer. Das ist doch schön anzusehen, diese Fortbewegung!



So ein Fahrtag hat viele Facetten. In Gedanken versunken taucht mal diese, mal jene Erinnerung auf. Menschen, mit denen wir nahe verbunden sind. Das Wasser und die Gleichmässigkeit schaffen eine besondere Perspektive. Was ist in den letzten Monaten gewesen? Was möchte ich tun, wenn ich zurück bin? Wir wissen nur noch durch Nachschauen, welcher Wochentag heute ist und das ist gut so. Eintauchen, immer tiefer Eintauchen ins Hier und Jetzt.

Eine Blogleserin fragte, wie es mir denn so geht? Schwer in Worte zu fassen: aussergewöhnlich, experimentell, ruhig werdend, dankbar, verbunden, glücklich.

Münster (von AH)


Wer hat eigentlich behauptet, Münster sei ein trostloses Nest? Quicklebendige Universitätsstadt. Wir legen mitten in der Innenstadt an und treffen noch Andrea's Tochter Rebbi mit ihrem Freund, die direkt in einem Hafengebäude ein Praktikum macht. Kleine Überraschung!






Es geht hier recht originell zu. Der halbe Hafen ist für ein Theaterstück abgesperrt, das mit viel Tschingerassa und Bumm Bumm abläuft. Die Schauspieler fallen regelmässig ins Hafenwasser und eine kurvt mit einem Wasserskooter durch die Szene.


Aber auch Amphibien sind zu sehen. Wir jedenfalls speisen köstlich und legen bei vollen Hafenkino (endlich mal) gekonnt auf die andere Hafenseite, weil ein Vergnügungskahn nicht wirklich in der Lage ist, seriös vor uns anzulegen. Er ist zwar während wir essen verschwunden, aber die Prophezeihung ist: Er kommt nachts wieder. Da liegen wir dann lieber nicht mehr im Wege.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Castrup

Über konstruktivistische Bilder

1976
Am Hafentag gestern habe ich meine alte Freundin Andrea wieder getroffen. Wir haben uns vor mehr als 30 Jahren das letzte Mal gesehen. Davor sind wir uns im Studentenalter nahe gekommen - und davor in den Schulferien. Zwischen diesen Treffen lagen also immer wieder Jahrzehnte. Wie wird sie heute aussehen? Eine Frage, die Daniel Glattauer in "Gut gegen Nordwind" verhandelt: Soll man sich das Bild, das man sich gemacht hat, durch die Wirklichkeit korrigieren lassen? Es könnte die Wirklichkeit gegenüber dem im Laufe der Jahre vertieften Bild enttäuschen. (Drum Warnung an alle Frauen: Vorsicht bei Witwern: Sie verherrlichen die Verblichene bis zur Unkenntlichkeit, an der die Nachfolgerin gemessen wird. Stimmt natürlich nicht allgemein, kommt aber immer wieder vor.) Da ich gefunden habe: Das selbstgemachte Idol soll an der Wirklichkeit zerschellen können, habe ich sie (sie hat im Internet keine Spuren hinterlassen) gerade noch rechtzeitig vor unserer Abreise wiederfinden können.
Sie kommt also und holt mich für einen ausgedehnten Spaziergang ab. (Yvonne ist froh, mal in ihrem Schneckenhäuschen allein walten zu können.) Ja, das Idol ist zerschellt - eine nagende Sehnsucht ("Da ist noch etwas offen") ist einfach gelöscht. Delete und fertig (nicht mal im "Papierkorb"). Aber stattdessen gibt es ein Sich-Wiedererkennen (Wir schmunzelten: Sie trug ein ähnliches Kettenhemd (grobgestrickter Pullover) wie damals (es gibt von "damals" noch ein "Selfie" von uns). Und ein (wieder) Vertraut-Werden durch intensive Gespräche. Also Herr Glattauer, die Realität lässt zwar Bilder kollabieren, aber sie ist auch ein Angebot, neue Wirklichkeiten zu entdecken und aufzusuchen.

Abschied von Vater Rhein

Da kommen wir nun an die Abzweigung in die Ruhr und verabschieden uns artig vom Vater Rhein, der uns solange (630Km) getragen hat, uns seine Majestät gezeigt hat, aber auch seine Kraft, der die Landschaft zentriert und versorgt und die Anwohner zu Kultur und Industrie anregt. Sagen also "Vielen Dank, lieber Vater" und biegen ab. Aber so leicht entlässt er uns nicht. Wir kommen auf der Ruhr an die erste Schläuse und ich probiere die Funkkanäle durch, die auf den verschiedenen Karten angegeben sind. Langsam zweifele ich an der Funktionstüchtigkeit des Funkgeräts. Da, auf dem Kanal einer benachbarten Schleuse, kommt die Meldung: "Die Ruhrschleuse schleust heute nicht."
Also Kehrtwende und zurück zum Rhein. Aber nach dem nächsten Abzweig ist der Abschied dann wirklich endgültig. Jetzt kommt also das Kanal-Fahren. Es beginnt gleich an der ersten Schleuse: "Schleuse 2 Postition 3" ist die Anweisung. Ich antworte: "Schleuse 2 Position 3 - Verstanden!" Yvonne fragt mich: Weisst Du denn, was das heisst?" Ich: "Nein, keine Ahnung - aber sehn wir mal, was passiert." Des Rätsels Lösung: Bei der übernächsten Bergfahrt sind wir in Position 3 dabei. Tatsächlich kommen wir dann auf Position 4, weil sich noch ein Bau-Boot eingeschmuggelt hatte. (Man kennt sich, wie wir am Funk merken.) Das ist gar nicht schlecht, denn wir können auf diese Weise an diesem Bauboot festmachen und müssen nicht mühsam Haken in der Schleusenwand wechseln. So entsteht wieder eine nette Plauderei mit einem der beiden Kapitäne. Wir haben noch Glück. Im Funk hören wir: "Schleuse 5" - "Oh - denn heb we ja noch tüchig Tied" "Ja, wir arbeiten so schnell wir können" Was natürlich nur nett war, denn ein Schleusenzyklus lässt ich nicht wirklich verkürzen (nur verlängern). Bei der nächsten Schleuse (und einem längeren Regenguss) kommen wir aus dem Tritt und müssen recht lange warten. Schliesslich kommen wir hinter einen holländischen Doppelkahn, Er ist doppelt so lang, wie die meisten anderen Schiffe und passt mit Tiny zusammen gerade so in die Schleusenkammer (vorn und hinten vielleicht noch 5 m Platz) "Können wir einfahren?" Frage ich über Funk. "Ob Ihr das könnt, weiss ich nicht, ich sitze 10 km weit weg". (Die Schleusen werden ferngesteuert.) "Aber probiert's doch mal!"




Wenn so ein Pott anfährt, dann muss Tiny gut vertäut sein, damit sie nicht querschlägt. Aber er fährt wirklich vorsichtig an - wohl weniger wegen uns, mehr, weil er von der Breite her auch geradeso eben in die Kammer hinein passt. Glücklicherweise tuckert er so gemächlich, dass wir uns an ihn anhängen können und auf diese Weise die weiteren zwei Schleusen bis Castrupp ohne Wartezeiten, wenn auch ziemlich durchnässt passieren können. So kommen wir gegen 21:30 in Castrup an und finden um diese Zeit keine Gaststätte mehr. Anstatt das Yvonne nun ihr erhofftes fürstliches Essen vorgesetzt bekommt, muss sie den Skipper bekochen. Aber nach so einem Outdoor-Tag schmeckt auch Polenta mit Oliven und Ziegenkäse fürstlich.

Dienstag, 10. Juli 2018

Krefeld

Naja...

Eigentlich beginnt der  Tag mit einer freudigen Überraschung: Yvonne geht einkaufen und ich widme mich - unter würdiger Anrufung der hierfür zuständigen Geister - nochmals dem Kältekompressor. Ich schliesse ihn nun direkt an 12V an und er kommt wieder mit der alten Fehlermeldung. Ich drehe den Thermostat auf klein - und siehe, die Fehlermeldung verschwindet, der Kompressor und der Ventilator läuft an. Welch eine Freude!
Dann legen wir ab. Noch einen Blick auf den Kölner Dom und ab ins Fahrwasser: Ziemlicher Verkehr. Mitten im Fahrwasser stellt der Motor ab. Also Generator aus, Batterie ein! Trotzdem kein Motor! Paddel raus und pullen (paddeln) - möglichst raus aus dem Fahrwasser. Die dicken Pötte kommen reichlich nahe. Ich habe das Gefühl, das mein Pullen überhaupt keine Wirkung zeigt, aber Yvonne am Ruder meint, doch, sie könne steuern. Also Landungssteg anpeilen. Den erreichen wir schliesslich, aber mit 2kn Strömung. Hier lasse ich ein paar Details weg. (Mutter liest mit). Jedenfalls hat einer der Pötte die Polizei angerufen, die uns hilft, wieder flott zu kommen.





Die sind nett (und geschult): wir sollen ihnen folgen und den nächsten Hafen anlaufen. Wir haben mittlerweile gesehen, dass der Motor nicht ausgefallen war, sondern Yvonne mit einem Tritt auf den Magneten (Notaus) den Motor still gesetzt hatte. Wir haben doch Fehler nur einmal machen wollen! Im Stress sind wir beide nicht auf  diese naheliegende Lösung gekommen.
Liebe Torqueedo-Entwickler, bitte ändert euer Display und zeigt zusätzlich "NOTSTOP ausgelöst" an.
Nachdem der Magnet wieder an der richtigen Stelle sitzt, läuft der Motor wie erwartet. Wir folgen also (schliesslich) der WaSchPo (Wasserschutzpolizei) und legen an ihrem Boot an. Sie bitten freundlich um die Papiere (Führerschein und Flaggenschein), die wir auch ebenso freundlich zurückbekommen: "Nun entspannen sie sich erstmal!" (eben, sie sind geschult) So plaudern wir noch eine Weile und lernen: Die Polizei ist nicht zum Retten, sondern zum Regeln da. Retten wäre Aufgabe der Feuerwehr (500€/Einsatz). Die Polizei: Dein Freund und Helfer!

Liebe Kolleginnen in der Hiscia, die ihr mir zu meiner Pension einen Kugelfender (Yvonne nennt ihn Venus) und einen Brettfender geschenkt habt, seid nicht böse, der  Brettfender ist bei der Aktion gestrandet. Wir konnten ihm nur noch ein "Tschüss" nachwinken.





 Also weiter auf Vater Rhein stromabwärts, die Landschaft wird jetzt flach und weit, aber es gibt auch häufig Industrie. An Düsseldorf vorbei laufen wir in einen kleinen, verwunschenen Hafen bei Krefeld.






Morgen ist Hafentag (es gibt einige Stellen auszubessern....)

Sonntag, 8. Juli 2018

Köln

Zwischen Mosel und Köln

Noch immer zwängt sich der Rhein durch die Mitelgebirge. Dabei entstehen bei dem Nordwind immer wieder Düsen, die uns den Wind direkt auf die Nase lenken: Tiny stampft (Drehung um die Querachse). Der Verkehr nimmt auch zu:
 Dann kommen wir an der zum Kriegsende von den Deutschen unvollständig gesprengten Rheinbrücke von Remagen vorbei: So konnten die Amerikaner den Rhein überwinden. Heute ein Friedensmuseum. Beflaggt mit deutscher und amerikanischer Flagge.







 Kölner Dom 


Abends legen wir dann in Köln in der Nähe der Altstadt an. Da ist ein Gang zum Kölner Dom obligatorisch. 
(Ok, das mit den Selfies müssen wir noch üben)






Gotisches Bewusstsein

Welch ein unterschied zwischen dem gotischen und dem romanischen Bewusstsein! War in der Romanik der Kirchenbau noch Ausdruck dafür, dass das Allerheiligste tief im Inneren zu finden ist, sucht das gotische Bewusstsein mit seinem Bau auf den himmlisch fernen Gott zu weisen und richtet damit aber immerhin den Menschen zu seiner Gottebenbildlichkeit auf: Wer in den Dom eintritt und die Architektur auf sich wirken lässt, richtet sich unwillkürlich auf.






Und heute? 

Heute wird in klarer Architektur gebaut, die das Sakrale dem Einzelnen freistellt. Der muss selbst initiativ werden, sein Verhältnis zu seinem Gott suchen und sich dieses Verhältnis umgekehrt auch gestalten lassen. Naja - keine Predigt! (Obwohl heute Sonntag ist)