Schiffshebewerk







Jetzt geht es im Lift nach unten. Auf halber Höhe eine Galerie für Zuschauer, die uns auch neugierig in die zunehmende Tiefe nachblicken. Von oben kommt ein kleiner Wasserfall aus dem nicht ganz dichten Schleusentor. Und es geht noch tiefer und noch tiefer. (38 m). Nach 15 min hört die Abwärtsbewegung auf.
Schliesslich öffnet das Untertor und der Pott setzt sich in Bewegung. Und tatsächlich: Ganz schöön langsam, er hat offenbar auch vorn eine Schaube, mit der er sich zunächst aus der Kammer saugt. Dann macht er hinten seine Schaube an und alles quirlt. Aber es bleibt moderat. Wir drei einigen uns: Segelboot zuerst. Also wir machen uns los und tuckern hinter dem Pott in gemessenem Abstand her.
Vor der Schleuse warten am Unterhaupt (die andere Seite heisst entsprechend Oberhaupt) mindestens 6 Pötte, die alle aufsteigen wollen.
Elbe
Dann noch ein paar Kilometer auf dem jetzt wirklich kahl gedeichten Elbe-Seiten-Kanal. Das kann Yvonne aber nicht abschrecken: "Diese Weite!" Dann kommen wir auf die Elbe.
Der Kontrast ist deutlich: Natürliches Fliessgewässer - Leben-spendend in die Umgebung, alles grün und saftig. Künstlicher See (Kanal) etwas steril, die Umgebung vertrocknet. Dabei ist der 1976 fertig gestellte (für 1.7 Mrd DM) Elbe-Seiten-Kanal mittlerweile von der Natur wieder eingemeindet worden und verglichen mit dem viel älteren Mittelandkanal (gebaut 1906-1938) viel freundlicher und abwechlungsreicher. Der Mittellandkanal wirkt auf die Dauer etwas düster - trotz des Dauersonnenscheins.
Aber Rhein und Elbe spielen landschaftsmässig in einer anderen Liega. Sie sind Lebensspender. Die Kanäle nur stehende Gewässer der menschlichen Fortbewegung. Wobei nur hier nicht abwerten gemeint ist: so Ein Pott transportiert die Ladung von 57 LKWs.
Lieber Andreas, liebe Yvonne , eure Ausführungen sind wirklich äußerst interessant. Danke für die Mühe. Wir freuen uns auf weitere Beiträge, die uns das Leben eines Skippers veranschaulichen.
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