Sonntag, 29. Juli 2018

Gedser I

 Mit vollen Segeln in die Flaute

Früh morgens geht es los - noch nüchtern - sind wir bereits um 7:45 unterwegs. Bald ausserhalb des Hafens wird das Gross gesetzt und dann die Fock ausgerollt. Pah! Ausgerollt - 2 Umdrehungen und dann ist Schluss! Irgendetwas klemmt. Das lässt sich trotz einiger Versuche nicht beheben. Da der Wind nicht zu stark ist, setzen wir also den Genacker. Der ist zwar viel leichter als die Fock, segelt sich aber nicht so leicht. Arme Yvonne an der Pinne - sie geht durch den Wind, der Genacker steht back, es pfeift furchtbar, Boot bekommt Lage und der Mann gibt dezidierte Kommandos, die zum Overload führen: "Mach Du!" Mit Motorhilfe kommen wir wieder auf die richtige Seite und alles ist, wie es soll.
Wir wollen heute 40 sm hinter uns bringen, und der Wind treibt uns nur mit 3 kn voran (das wären dann 40 sm /3 sm/h = 13 h. Aber der Wind schläft nach 1 h ganz ein. Es umweht uns nur noch der Fahrtwind. Das Meer wird glatt und ölig. Auch das Licht wird trüb. Zeit den eigenen Gedanken nachzuhängen.
 Also Segel wieder herunter und Motor an.  Nach 10 h laufen wir in Gedser ein, nachdem wir vorher die Gastlandflagge von DE auf DK gewechselt haben.


Doch der Abend im Hafen entschädigt für alles. Er bildet einen Kontrast zu Grömitz und seinem Touristen-Rummel. Hier herrscht gemütliche Ruhe, das Restaurant gibt ein feines Essen - und wir geniessen den Abend. Anschliessend rechnet mir Yvonne vor, was das gekostet hat. "Na komm, teil die Kronen mal durch 6.5" antworte ich ungläubig. Sie sitzt hinter ihrem Handy: "Ich habe hier einen Wàhrungsrechner" bemerkt sie trocken. Uff, 100 Stutz für ein Essen, das allerdings gut war. Ja "Segeln ist unter der Dusche stehen und 50 €-Scheine zerreissen" - und momentan hat die Dusche auch noch Wassermangel. Egal, es ist zauberhaft, "einfach richtig dänisch" (Yvonne): Wir bleiben auch morgen noch hier.

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