Donnerstag, 23. August 2018

Oxelösund


Ein Tag schnelles Segeln 

Wäsche am Steg
Morgens noch Wäsche-Tag.









Auch Yvonne beginnt schnelles Segeln zu geniessen
Sind in Oxelösund angekommen
und bleiben einen zusätzlichen Tag:

Abends frischt der Wind tüchtig auf, sodass wir uns lieber an einen Steg verholen, der weiter im Hafen ist.
Es steht eine lange Dünung direkt in den Hafen, der das Liegen am Schwimmsteg gefährlich werden lässt. (siehe Video:  achte auf den Beton-Steg im Vordergrund)



Am Morgen geht es dann viel ruhiger zu.

(YH) Wir müssen immer wieder über Situationen an Bord lachen: Unser Bild dafür: wir hätten uns auch grad so gut in eine sehr enge Box mit viel Haushaltskram, Kleidern, Werkzeug, Nahrung, Bücher, etc. einsperren können, das Ganze dann noch aufgehängt, irgendwie kippelig. Dann wird ein beliebiger Gegenstand aufgerufen, z.B. Brennsprit Kanister.
Nun geht das Spiel so, dass alle Gegenstände mehrfach den Platz wechseln, um ans Eine zu kommen, muss das Andere weg, so wie bei den „Zahlen Schiebespielen“. Noch schlimmer ist, das hatten wir gestern, wenn der Gegenstand weg ist. Wir also in unserem Mikrokosmos etwas verloren haben. Gestern haben wir beide mehrfach alle Fächer durchgeschaut und den 5l Brennspritkanister einfach nicht gefunden. Mir ist noch, dass ich ihn gut verräumt habe. Aber wo? Erst als wir erschöpft aufgegeben haben, kommt's mir wieder: Hinter dem Wassertanks ist er!

(AH) Zeit, einige Gedanken zum Sein zusammenzustellen.
Wen's interessiert, der kann hier

Sein oder Nicht-Sein

Um die Fragestellung zu motivieren will ich zunächst zwei biografische Bemerkungen vorausschicken:
  • Als Kind habe ich viele Schläge bezogen. Da gab es 3 Sorten: 
    • Die herzlichsten kamen von meiner Mutter (selten): Sie waren das Ende einer von mir provozierten Eskalationsspirale,  d.h. nicht nur erwartet, sondern herbeigeführt. Aber eben selten. Mutter (wie auch Grossmutter) waren Garant für ein liebevolles Zuhause.
    • Meine Grossmutter, die mich im harmlosen Fall schüttelte: "Hat dich der Böse wieder unter? - Jag' ihn weg!" Da ich dieser Aufforderung nicht immer folge leistete, eskalierte das dann zu: "Jetzt gibt's was vor'n Blossen! - Zieh dir die Hosen runter!" Letzteres habe ich schlimmer empfunden als das, was dann gefolgt ist.
    • Der Gefürchtete aber ist mein Vater gewesen. Da ist mir nie so richtig klar gewesen, ob ich nicht gleich eins hinter die Ohren bekommen werde, wobei er meist vor den Ohren (schmerzhaft) getroffen hat. Das hat sich erst mit der Pupertät (und meinem Internat-Aufenthalt) gebessert: Plötzlich hat auch das Lernen für die Schule funktioniert.

      Diese Unsicherheit sehe ich heute als Ursache, dass ich gern aus der sicheren Position beobachte und sehr zurückhaltend bin mich wirklich einzulassen
  • Mit 32 Jahren habe ich an einem "Vortrag" teilgenommen, bei dem der "Vortragende", ein Dramaturg, kein Rednerpult gewollt hat, sondern einen mit einem Scheinwerfer beleuchteten Tisch. ("Meine Welt ist die Bühne, nicht das Rednerpult.") Sein Beitrag ist dann so spannend gewesen, dass er mich zurück mit der Frage zurück gelassen hat: Lebe ich eigentlich wirklich - oder weiss ich nur, dass ich lebe? Diese Frage hat mich seitdem trotz aller meiner Beschwichtigungsversuche nicht verlassen.
Nun hat mich Yvonne gefragt: "Wenn du doch so ein furchtsamer Mensch bist, wieso tust du dir diese Abenteuer (Gleitschirmfliegen, Segeln) an? Warum liegst du dann nicht einfach im Sessel, die Beine hoch, in Sicherheit?" Meine Antwort ist nicht gleich gekommen. Aber einiges Nachdenken zeigt: "Weil ich mich dann nicht in die Beobachterposition flüchten kann, sondern present bleiben muss."

"Extremsport" als Seinserfahrung für Beobachter und andere zerstreute Naturen?

Für andere reicht schon der Genuss, um in der Gegenwart zu verweilen.

Jedenfalls ist die Unmittelbarkeit, die Anwesenheit im Hier und Jetzt ein Wert, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, da die allgemeine Kulturentwicklung zur Wachheit durch Distanz anregt.

Das Erwachen im Sein ist eine intuitive Verfassung, in der Wahrheit und Wirklichkeit ummittelbar wird.













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