Montag, 20. August 2018

Västervik

Kalt-Front

Warmfront (diesig)
Gestern Nacht ist eine Warmfront ("Eintrübung von Westen her, später einsetzender Nieselregen") über uns hinweg gezogen und hat für tüchtig Regen die Nacht über gesorgt. 
Das ermuntert uns am Morgen noch eine ausgedehntere Wanderung über unsere beiden Eilande zu unternehmen: Die Natur atmet auf: überall kommt frisches Grün hervor. Die Farne schiessen aus dem Boden, die Mose poppen auf.
Dann herrscht Windstille und wir machen uns zum Ablegen bereit. Der Anker löst sich freiwillig aus dem Grund und wir fahren unter Motor aus unserer Bucht Richtung Västervik: 4 sm. Aber wir sind im Norden, und über uns läuft genau ein Tief durch. Da bekanntlich die Fronten nie im Kern des (jungen) Tiefs okkludieren, kommt die Kaltfront wie das Amen in der Kirche. Und sie kommt auch: Genau als wir in den Fjord von Västervik einbiegen, steigt sie bei uns ein mit Hagel-artigem Regen und heftigem Wind auf die Nase. Wie der Name schon sagt: Kaltfront! Es wird nasskalt.

Kleine meteorologische Einlage

Bei der Warmfront schiebt sich warme Luft (sie ist leichter als kalte) über die vorliegende kältere Luft, wird dabei angehoben und kühlt sich dabei (adiabatisch) ab. Wie im Gebirge so wird es auch hier nach oben mit ca. 1°C pro 100 Höhenmeter kälter. Irgendwann ist die Luft kalt genug, dass die in ihr enthaltene Feuchtigkeit kondensiert (Wolke) und sich zu Tröpfchen ballt: Es nieselt und regnet schliesslich. Also eine Warmfront ist eher eine gemütliche (aber für Wetter-fühlige Menschen auch anstrengende) Angelegenheit.
Nach der Kaltfront
Bei der Kaltfront geht es andersherum: Sie ist schneller (überholt also die Warmfront irgendwann => Okklusion) und staut sich vor der ihr vorausgegangenen (warmen) Warmfront-Luft auf, dabei wird kalte Luft schnell nach oben befördert: Wolkenbruch. Denn auch hier wird die Luft nach oben kälter. Da das alles viel schneller geht, gibt es z.B. Hagel. Sie zieht auch schneller durch. Hier ist der Spuk nach einer Stunde vorbei.

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