Durch den Schärengarten
Aber wie bisher: der Wind frischt auf und wird böig: Genacker rauf, Genacker runter, Fock, dann mit Gross Reff II, dann faucht es so, dass wir das Gross wieder weg nehmen, dann Kurswechsel mit Wind stramm von vorn. Motor an. Generator an. So schieben wir uns mit 2 kn gegen den heftigen Wind durch die Fiorde nach Blankaholm. Dort empfängt uns der morbide Charme eines einstmals intakten Hafens. Dank des Saison-Endes sind wir hier ziemlich allein.
Ich fühle mich lebhaft erinnert an A. Exupery's Beschreibung des Landhauses im Kapitel "Die Oase" in "Wind, Sand und Sterne":
"In Paraguay hatte mir eine Pflanze gefallen, die ihre kecke Nase zwischen den Pflastersteinen der Stadt hervorstreckt, als sollte sie im Auftrag des unsichtbaren allgegenwärtigen Urwalds einmal ausschauen, ob die Menschen immer noch die Stadt bewohnten, oder ob der Augenblick schon gekommen wäre, alle die Steine zu stürzen und zu überwuchem. Solcher halber Verfall, ein Zeichen von über großem Reichtum, beeindruckte mich. Hier kam ich noch mehr auf meine Kosten. Alles war köstlich verfallen wie ein moosbedeckter, vom Alter rissiger Baum; wie eine Holzbank, auf der schon zehn Generationen von Liebespaaren gesessen haben. Die Täfelungen klafften, die Tür und Fensterflügel hingen schief und die Stühle waren krumm."
(Eine herrliche Geschichte über die Vornehmheit pubertierender Mädchen.)
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Die Bilder sprechen für sich (und gegen mich).

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